Kann jeder hypnotisiert werden?

Antwort: Die Hypnotisierbarkeit jedes Menschen ist unterschiedlich. Es gibt manche Menschen, die extrem schnell in die Hypnose gehen können. Anderen fällt es schwerer. Das liegt am inneren „Wächter“, man könnte auch Verstand dazu sagen, der den hypnotischen Zustand erst einmal verhindern will, da er eine Gefahr darstellen könnte. Es geht also primär darum, sich selbst so zu beruhigen, dass eine Hypnose möglich ist. Das ist auch meine Aufgabe als Therapeutin im Vorgespräch. Wenn der Wille zur Hypnose da ist, ist der erste Schritt schon geschafft. Nun wählen wir eine passende Induktion, also Einführung in die Hypnose, die je nach Widerstand unterschiedlich sein kann. Diese funktioniert eigentlich immer, aber bei einem sehr kontrollierenden Wächter kann es sein, dass er den Klienten wieder aus der Hypnose aufweckt. Oft hilft es, direkt mit dem Wächter und der darunterliegenden Angst zu arbeiten, also zur Ursprungssituation der Angst zu gehen, was auch ohne Hypnose gut funktionieren kann. Dann beginnen wir einfach von vorne mit der Induktion. Mit mehreren Vertiefungen ist der Klient dann gut auf die eigentliche Arbeit vorbereitet. Etwa 3 Prozent der Menschen in hypnotherapeutischen Praxen sind in diesem Sinne nicht hypnotisierbar, also weil sie es nicht wollen. In diesem Fall berechne ich 50 Euro für die erste angefangene Stunde, und der Klient kann sich eine andere Methode suchen.
Ich sage meinen Klienten immer: Wenn du einschlafen kannst, bist du hypnotisierbar. Wenn du bei mir einschlafen kannst, bist du von mir hypnotisierbar. Es geht also um das Vertrauen in die Sicherheit der Situation.

Abgesehen davon gibt es natürlich auch Gemüts- und Geisteszustände, die eine Hypnose erschweren, wie zum Beispiel ein akuter, schizophrener Schub.

Was können mögliche Risiken bei der Hypnose sein?

Die Hypnose ist ein entspannter Zustand, in dem wir uns unterhalten. Sie sind dabei sehr offen und empfänglich, weswegen ich als Therapeutin in meiner Grundeinstellung immer sehr positiv bin. Ich würde nie eine negative Aussage über Sie treffen. Hypnosetherapie arbeitet neutral indem sie Fragen an den Klienten stellt oder positiv aufbauend, indem sie Affirmationen benutzt. Selbst wenn ich eine negative Aussage treffen würde, hätte das keine negative Auswirkung auf Sie. Denn Ihr Unterbewusstsein, das in diesem Zustand aktiv ist, würde die Aussage als falsch erkennen und abwehren. Ähnlich bei Befehlen und Aufforderungen: „Sie sind ein Huhn!“ würde nur funktionieren, wenn Ihr Unterbewusstsein es als spaßig empfindet, sich jetzt als Huhn zu fühlen. Sollte es keine Lust darauf haben, wird es dies nicht machen.
Die einzige „Gefahr“ in der Hypnose liegt in Ihnen selbst, und zwar in Form Ihrer Erinnerungen. Viele Menschen haben große Angst vor ihren unangenehmen Erinnerungen. In der Hypnose kann es durchaus vorkommen, vor allem bei der Regression, dass wir zu dieser Situation kommen. Allerdings ist es so, dass Sie in der Regel nicht wieder komplett in der Situation aufgehen, sondern als Beobachter daneben stehen. Selbst wenn Sie von den Gefühlen und der Situation wieder eingesaugt werden, ist es meine Aufgabe als Therapeut, Sie wieder daraus zu lösen, was sehr einfach geht. Wir fahren also wie in der Geisterbahn gemeinsam durch die verschiedenen Situationen, und wenn etwas zu gruselig sein sollte, fahre ich Sie schnell wieder hinaus. Ich erinnere Sie auch immer wieder daran, dass das hier nicht die Realität, sondern eben nur die Erinnerung ist. Man kann also nicht in einer solchen Situation „hängenbleiben“, außer ein Teil von Ihnen beschließt, dass das jetzt sinnvoll sein könnte.